Wunsch nach mehr Tierwohl – Lösung nur mit dem Markt
Tierhaltung weiterentwickeln – Sonderwege machen vom Import abhängig
An die bäuerliche Tierhaltung stellt die Gesellschaft, stellen die Konsumenten höchste Ansprüche. Sie soll artgerecht sein. Eingriffe beim Tier ohne Schmerzausschaltung werden ebenso abgelehnt, wie der Einsatz von Gentechnik oder Hormonen. Das Fleisch muss natürlich, von hoher Qualität, leistbar und fehlerfrei sein. Ebergeruch z.B. geht gar nicht, den lehnen 96 Prozent der Konsumenten strikt ab. All diese Ansprüche sind verständlich und gerechtfertigt. Daher hat die heimische Landwirtschaft schon frühzeitig den Weg in Richtung mehr Tierwohl und mehr Qualität beschritten, wie das Beispiel Käfigverbot in der Legehennenhaltung zeigt. Die Landwirtschaftskammer Österreich ist nun aufgerufen, auch dort, wo der Wunsch nach höchster Fleischqualität mit gleichzeitiger Ablehnung gewisser Eingriffe einhergeht, rasch Lösungen zu finden.
Keine Lösung ohne Markt
„Steigende Ansprüche an die Tierhaltung bedeuten für die bäuerlichen Betriebe steigende Kosten. Entscheidet sich Österreich dabei gar für Insellösungen, so stehen die heimischen Bauern sogar mit ihren Berufskollegen in der EU in schärfster Konkurrenz. Nur wenn ein für alle Seiten gangbarer Weg gefunden wird, kann weiter in Österreich produziert werden. Wenn dies nicht gelingt, verlieren wir im Wettbewerb und die Konsumenten bekommen importiertes Fleisch vorgesetzt, von dem sie nicht wissen, wie das Tier gehalten oder womit es behandelt worden ist. Es gibt nur eine Lösung mit dem Markt. Wer das ausblendet, verlagert die Produktion ins Ausland, was weder den Tieren noch den Konsumenten hilft“, appellierte Schultes.
Auch in Zukunft soll es heimische Qualität für heimische Konsumenten geben, eine bäuerliche Tierhaltung und die Ansprüche der Kunden und Konsumenten sollen erfüllt werden.
Hier finden Sie den Link zur Fotogalerie.
Es informierten
- Nicolaj Christoffersen, Director of the Pig Meat Section, Danish Agricultural Council
- Dr. Tanja Kreiner, Landwirtschaftskammer Steiermark, Tierärztin, Styriabrid
- Johann Kaufmann, Geschäftsführer Fleischhof Raabtal
- Hermann Schultes, Präsident Landwirtschaftskammer Österreich
Moderation
Mag. Max Hörmann, Landwirtschaftskammer Österreich
Datum: Donnerstag, 27. Oktober 2016
Ort: Landwirtschaftskammer Österreich, Wien
Zitate
"Aktuell werden männliche Ferkel in den ersten sieben Lebenstagen vom Landwirt selbst kastriert."
"Tierschonende Prozesse in Transport und Schlachtung, qualitätssichernde Verbesserungen am Schlachthof wie Rückverfolgbarkeit, Produktetikettierung und ausgefeilte Hygienekonzepte bis zum Endverbraucher haben auch bei Schweinefleisch höchste Bedeutung."
Downloads
- Abstract: Christoffersen-Castration of Piglets (140KB)
- Abstract: Kreiner-Ferkelkastration - welche Möglichkeiten gibt es? (147KB)
- Kaufmann - Information zur Plattform Wertschöpfungskette Fleisch (140KB)
Weiterführende Links
- AGES -Veterinärjahresberichte
- Pig Meat Section, Danish Agricultural Council
- Fleischhof Raabtal
- Veterinärmedizinische Universität Wien
- Schweine-Reportage (Quelle: Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH)
- Tierhaltung.at
- Tiergeschützte Intervention am Bauernhof
- Tiergesundheitsdienst
- Bio Austria: Schweine
- Verband Österreichischer Schweinebauern
- LKÖ: Große Sorge um heimischer Ferkelbauern
- LKÖ, Ländliches Fortbildungsinstitut: Biosicherheit Schwein (4,2 MB, pdf)
- Schwein aus Österreich (Quelle: Land schafft Leben)
- Schweinezuchtverband und Besamung Oberösterreich
- Der Weg des Schweins in Österreich (Videoreihe, Quelle: Land schafft Leben e.V.)
- LKÖ: Praxiserfahrung mit den neuen Abferkelbuchten
- LKÖ: Entwicklung von Bewegungsbuchten (Video)