Strom aus Holzkraftwerken zählt doppelt und kostet die Hälfte
Ökostromgesetz schützt vor Atomstrom und bringt Energiesicherheit im Winter
Die Holzbereitstellung, der Betrieb der Holzkraftwerke und die Investitionen zur Wärmenutzung schaffen Arbeit und regionale Verdienstmöglichkeiten. Klimaschutz erspart Klimaschäden und schützt unseren Wald, der wiederum seine Wirkungen nur als bewirtschafteter Wald nachhaltig erfüllen kann. Diesen volkswirtschaftlichen Vorteil errechnete der Thinktank Bioenergy 2020+ und unterstrich damit die im Vergleich zu fossilen Energieträgern unschlagbar positive volkswirtschaftliche Bilanz der Stromerzeugung aus Holz. Über 6.400 sichere Arbeitsplätze, davon 500 in den Anlagen selbst, 3.600 im regionalen Gewerbe und 2.200 in der Land- und Forstwirtschaft sind unersetzlich in ihrer Wirkung in strukturschwachen Gebieten. Die 130 gut funktionierenden Ökostromanlagen brauchen ein reformiertes Ökostromgesetz und das möglichst rasch. Österreich soll mit der Abschaltung von Holzkraftwerken nicht von Atom- und Kohlestrom abhängig werden.
Spitzenposition Österreichs nicht gefährden
Österreich hat bei Bioenergietechnologien in den letzten Jahrzehnten eine weltweite Vorreiterrolle errungen. Intelligente Forschungsförderung, kreative Unternehmer und bestens ausgebildete Fachkräften sind der Schlüssel dazu. Nach wie vor kommen zahlreiche Delegationen aus der ganzen Welt, um die ausgezeichneten Lösungskonzepte der gesamten Wertschöpfungskette, von der Brennstofflogistik über die Kesseltechnologien bis zur Ascheverwertung, zu studieren. Wichtige Exportchancen für die Unternehmen des Sektors werden effizient genützt.
Energiesystem der Zukunft braucht Holzkraftwerke
Im Energiesystem der Zukunft sind die extrem klimaschädliche Verbrennung fossiler Rohstoffe und der Betrieb gefährlicher Atomkraftwerke zu beenden. Holzkraftwerke bilden dafür ein wesentliches Standbein. Sie sorgen heute schon in ganz Österreich rund um die Uhr 365 Tage im Jahr für erneuerbaren Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen. Diese 130 dezentral über ganz Österreich verteilten Anlagen entlasten mit jährlich 2 Mrd. Kilowattstunden Strom das Stromnetz und können den Strombedarf von 600.000 Haushalten bereitstellen. Die Abwärmenutzung bringt zusätzlich 4,5 Mrd. Kilowattstunden, das ersetzt 450 Mio. Liter Heizöl. Das österreichische Holz wächst nach und ist reichlich verfügbar. Österreich will mit grünem Strom aus der Region anstatt des schmutzigen Stroms aus Atom und Kohle die in Paris mitbeschlossenen Klimaziele erreichen.
Dringender Handlungsbedarf bei Forstschutz und Klimaschutz
Die Ursache für den Klimawandel ist die CO2-Freisetzung als Ergebnis der Verbrennung fossiler Energieträger. Über Millionen Jahre darin gebundener Kohlenstoff belastet als zusätzliches CO2 unsere Atmosphäre und bewirkt die Erderwärmung. Das spürt ganz gewaltig die Forstwirtschaft. Borkenkäfer, Sturmschäden, Eisbrüche und Dürreschäden führen zu immer mehr Schadholz in Österreich und in unseren Nachbarländern. Dieses Holz muss zur Vermeidung noch schlimmerer Folgeschäden aus dem Wald abtransportiert werden. Die Wertschöpfung aus der Verwertung dieses Schadholzes in den Holzkraftwerken finanziert die Arbeit der Wiederaufforstung. Sie ist die Grundlage der nachhaltigen Holzversorgung aller Sektoren mit allen Sortimenten. Österreich spart bis zu 3,2 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr ein, die durch das Nachwachsen des Waldes wieder gebunden werden. Ökostrom ersetzt 2 Mrd. kWh Kohlestrom und 450 Mio. Liter Heizöl durch erneuerbare Wärme aus Holzkraftwerken.
Schultes, Präsident der LKO, fordert: „Die neue Regierung muss umgehend eine praxistaugliche Ökostromgesetzreform umsetzen. Abschalten müssen wir klimaschädliche Braunkohlekraftwerke und gefährliche Atomkraftwerke. Unsere Holzkraftwerke sind wahre Klimaschutz-Dynamos. Sie weiterzuführen, ist der Zukunftsweg“
Es informierten
- Theresa Rettenwender, Siegerin des Jugend-Redewettbewerb Steiermark und Zweite im Bundesjugendredewettbewerb 2017
- Franz Titschenbacher, Präsident LK-Steiermark
- Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- DI Dr. Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste AG,
- Mag. Jakob Edler, Geschäftsführer Bioenergie Köflach GmbH,
- Mag. Dr. Jürgen Schneider, Bereichsleiter und Prokurist, Umweltbundesamt Wien
- DI Sepp Plank, Präsident Biomasseverband Österreich, Generalsekretär LK-Österreich
- Hermann Schultes, Präsident LK-Österreich
Moderation
Dr. Christian Metschina, Referatsleiter Energie und Biomasse, LK-Steiermark
Datum: Dienstag, 28. November 2017
Ort: Congress Graz
Klartext "Ökostrom"
Zitate
„Wir wollen nicht, dass Österreich mit der Abschaltung von Holzkraftwerken von Atom- und Kohlestrom abhängig wird.“
„Klimaschutz ist das Gebot der Stunde, wie der Pariser Weltklimavertrag es auch radikal einfordert. Jeder Österreicher bläst fünfmal so viel klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre als der Weltklimavertrag es zulässt.“
Downloads
Weiterführende Links
- BMNT - Für ein nachhaltiges Österreich
- Greencare
- Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
- Österreichische Bundesforste AG
- Bioenergie
- Umweltbundesamt Wien
- Biomasseverband Österreich
- Ökosoziale Marktwirtschaft in Österreich und Europa
- Waldverband Österreich
- Global 2000: Atomkraft
- Global 2000: Erneuerbare Energien und Klimaschutz
- E-Control: Jährlicher Bericht über Ökostromentwicklung
- IG Windkraft
- Österreichisches Umweltzeichen
- Die Umweltberatung
- LKÖ: Neue Bundesregierung peilt Energiewende an
- Strom aus Biomasse
- LKÖ: Mit Photovoltaikanlagen und Energieeffizienzberatung Stromkosten einsparen
- LKÖ: Holzheizen ist am günstigsten
- IG Holzkraft